Nicht nur im Bezug auf Konsumgüter des täglichen Gebrauches haben wir uns zu einer “Wegwerfgesellschaft” entwickelt. Auch im Bereich der Bauindustrie wird häufig auf günstige Produkte zurückgegriffen, deren Langlebigkeit nicht selten sogar von Fachleuten in Frage gestellt wird. Zusätzlich verursacht die Produktion vieler dieser Produkte einen hohen CO2-Ausstoß, ihre Entsorgung entpuppt sich als problematisch.
Auch, weil Gesetze zur Dämmung von Gebäuden in den vergangenen Jahren verschärft wurden und die Baukosten dadurch gestiegen sind, setzen Bauherren günstigere Werkstoffe ein, die oft nur schwer recycelt werden können oder überhaupt erst beim Abriss getrennt werden. Darüber hinaus müssen diese neuen, annähernd luftdichten Gebäude mit aufwendiger Technik für Heizung und Lüftungssystem ausgestattet werden, die nach gewisser Zeit ausgetauscht werden müssen, fehleranfällig und oft kompliziert in der Anwendung sind.
Bei der Bewertung von Gebäuden nach dem GEG (Gebäude Energie Gesetz) spielt die sogenannte graue Energie – also die Energie, die für die Produktion von Materialien und Technik aufgewendet werden musste – leider so gut wie keine Rolle. Auch der Entsorgungs- und Trennaufwand aller Komponenten fällt kaum ins Gewicht.
Mit dem Minihaus schaffen wir Wohnraum, der bei seiner Produktion sogar einen Teil CO2 bindet, dessen Komponenten mit dem Fokus auf Langlebigkeit und Qualität ausgewählt wurden und der nach seiner Nutzung in Einzelteile zerlegt wird, die entweder recycelt, biologisch abgebaut oder direkt weiterverwendet werden. Die Verwendung von natürlichen Baustoffen wie Konstruktionsvollholz im Innenraum sorgt zudem für ein gesundes und angenehmes Raumklima.
Durch sein flexibles und modulares Konzept kann der HOME zudem an verschiedene Einsatzmöglichkeiten und den jeweiligen Bedarf angepasst werden. Mit demselben Konzept gehen wir auch die Gestaltung der Innenräume an, wodurch wir den Raum für viele Anwendungen einrichten und anpassen können. Darüber hinaus macht es die durchdachte Gestaltung möglich, mit viel weniger Platz auszukommen und somit den generellen Bedarf an Materialien und deren Produktion zu reduzieren.
Die Vision hinter dem HOME Raum-Modul ist es, eine Community innerhalb dieser Gesellschaft zu schaffen, die nicht groß und billig, sondern kompakt und qualitativ hochwertig baut. Egal, ob jemand den HOME für den gewerblichen oder den privaten Bereich nutzen möchte: Raum- und Innenraum-Module sowie Fenster können jederzeit ein- und ausgebaut, aufbereitet und weiter gehandelt werden. Denn die beste Art, nachhaltig zu konsumieren ist, “secondhand” zu kaufen.
Die hohe Qualität der Ausbauten bringt Wertstabilität mit sich, die Modularität und Transportfähigkeit machen den HOME anpassungsfähig. Die Reduktion auf das Wesentliche lässt eine sinnvolle Nachhaltigkeit und hohe Qualität erschwinglich werden – und hat alles Potenzial, auch in der Bauindustrie den Weg raus aus der “Wegwerfgesellschaft” zu ebnen.