Ein energieeffizientes Mikrohaus, das mit Wirtschaftlichkeit punktet.

Energiekrise, Inflation, Klimakrise: Wer kleiner wohnt, hat ob der Herausforderungen unserer Zeit Vorteile. Zum Beispiel gelingt es mit dem optimierten Konzept unseres #FL2-Doppelstocks auf knapp 70 m², den Heizbedarf für einen Drei- bis Vier-Personen-Haushalt auf rund 2.300 Kilowattstunden zu reduzieren. Zum Vergleich: Energieversorger gehen bei drei Personen im Schnitt von 3500 kWh pro Jahr, bei vier Personen von 4.300 kWh aus. Bei einer drohenden Vervielfachung der Strom- und Gaspreise macht das einen gewaltigen Unterschied.

Dämmung und Heizsystem.

Denn erst ein effizientes, gasunabhängiges Heizsystem in Verbindung mit einer guten Dämmung holt hier das Maximum heraus. Ohne diese Komponenten verbrauchen die Bewohner unnötig viel Energie – weil die Wände die Wärme nicht halten, sondern sie nach oben steigt und dort entweicht. Ein kleiner Raum, in dem ein solches sogenanntes Barackenklima herrscht und die Bewohnerinnen am Kopf schwitzen, an den Füßen aber frieren, hilft weder beim Energiesparen noch dem Wohlbefinden. 

Wände dagegen, die schon wegen ihrer Materialeigenschaften als Massespeicher fungieren, wie z. B. Ziegel-, Lehm oder die Vollholzwände unseres Minihauses, speichern die Wärme und verteilen sie gleichmäßig im Raum. Obendrein regulieren sie – anders als synthetische Materialien – die Feuchtigkeit und sorgen für ein angenehmes Raumklima. Unterstützt durch eine leistungsfähige Dämmung und eine Flächenheizung wird der Heizbedarf auf ein Minimum reduziert. 

„Echte Energieeffizienz erreicht man nicht durch Einzelmaßnahmen wie den Einsatz einer leistungsstarken Heizung, einer guten Dämmung oder dem Wohnen auf kleinem Raum“, sagt Energieberater Dennis Harris, der für mlab.design nachhaltige Energiekonzepte entwickelt. „Erst das Zusammenfügen all dieser Bausteine bringt den maximalen Spareffekt.“ Luft- oder Erd-Wärme-Pumpen bedeuten dabei einen ersten Schritt weg von fossilen Brennstoffen und damit von rasant steigenden Abschlagszahlungen. Weitere Unabhängigkeit bietet die Kombination einer Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage mit Speicher. 

Gründach, große Fenster und Qualität.

Ein Gründach hilft zusätzlich, die Temperatur zu regulieren: Im Sommer ist es damit in Innenräumen um bis zu 10 °C kühler, im Winter hält sich die Wärme besser. Große, dreifach verglaste Fensterflächen bringen nicht nur die Wärme der Wintersonne herein, sondern auch deren Licht. Künstliche Beleuchtung ist damit nur in den frühen Morgen- und in den Abendstunden nötig. Je weniger Außenflächen das Haus hat, desto effizienter ist es in Material- und Energieverbrauch: Ein einfacher #FL2-Doppelstock ist in diesem Zusammenhang sinnvoller als ein L- oder U-förmiges Gebäude.

Die Bewirtschaftungskosten eines so konzipierten Hauses mit einer Wohnfläche von knapp 70 m² sind also um ein Vielfaches geringer als die eines durchschnittlichen deutschen Einfamilienhauses mit einer Wohnfläche von rund 40 m² pro Bewohner. Sie sind aber auch niedriger als bei Häusern in vergleichbarer Größe, die ohne effizientes Energiekonzept gebaut werden. 

Bei den Instandhaltungskosten profitieren die Bewohnerinnen zudem dauerhaft, wenn sie bei der Wahl der Bauweise, der Materialien und ihrer Verarbeitung auf Qualität und Professionalität setzen. Ein von Profis verschiedener Gewerke gebautes Haus ist weniger reparaturanfällig als ein Haus, das die Bewohner in Eigenregie zusammensetzen.

Die reduzierte Wohnfläche allein ist jedoch nicht entscheidend, möchte man alle wirtschaftlichen Vorteile des kleinen Wohnens ausschöpfen. Im Betrieb und beim Bau eines kleinen Einfamilienhauses gibt es einige Details, die sich positiv auf seine Wirtschaftlichkeit auswirken.

Verzicht auf energieintensive Materialien. 

Der Preisanstieg bei Strom und Gas lässt auch die Produktionskosten energieintensiver Baumaterialien wie Zement und Beton in die Höhe schnellen. Mit massiven Holzwänden gibt es eine natürliche Alternative, für deren Herstellung weder Drehrohröfen noch Temperaturen von rund 1.400 °C benötigt werden. Auf Beton kann man übrigens nicht nur bei den Wänden, sondern auch beim Fundament verzichten: Schraubfundamente aus Stahl sind zwar auch energieintensiv in der Herstellung, sie machen allerdings Tonnen von Beton überflüssig – und eignen sich überdies für den Bau auf schwierigem Gelände. Teure Stützmaßnahmen, Drainagen und die damit verbundenen, umfangreichen Erdarbeiten können mit ihnen in vielen Fällen vermieden werden.

Kurze Transportwege.

Wer sich zudem beim Bau seines Hauses für Anbieter und Grundmaterialien aus der eigenen Region entscheidet, profitiert von kurzen Transportwegen. Die Verwendung weniger, aber guter und langlebiger Materialien wie zum Beispiel regionalem Holz reduzieren das Risiko, dass sich die Bauzeit wegen langer Lieferfristen und -engpässe in die Länge zieht. Bauherrinnen und Bauherren, die sich für ein Modulhaus entscheiden, sparen sich die Einrichtung einer monatelangen Baustelle und die damit verbundenen Nebenkosten, die sich schnell auf mehrere Tausend Euro summieren. Nur wenige Hersteller bieten Module auch mit massiven Holzwänden an. Wer sich hierfür entscheidet, hat zwar in der Anschaffung höhere Kosten, profitiert aber von der Langlebigkeit und Wertstabilität der Immobilie sowie deren Wirtschaftlichkeit in Betrieb und Instandhaltung.