Lasst ihn atmen, lasst es fließen: Warum wir keinen Boden versiegeln

Unsere #FL2-Raummodule stehen auf Schraubfundamenten. Das macht sie zu einem idealen Zuhause auf schwierigem Gelände – und es hat einen weiteren Vorteil: Wir versiegeln keinen Boden.

Milliarden von Kleinstlebewesen finden sich in einer Handvoll Erde: Eine Vielfalt, die wir mit bloßem Auge nicht erkennen, die wir aber in rasanter Geschwindigkeit platt machen und der wir die Luft zum Atmen nehmen. 60 Hektar Fläche versiegeln und verdichten wir in Deutschland pro Tag. Wiesen weichen Steingärten und Betonkellern, Parkplätzen, Straßen und Supermärkten.

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Was dabei offenbar fehlt: Das Bewusstsein, dass wir ohne gesunden Boden keine Chance haben. Ohne ihn keine Nahrungsmittel, keine Pflanzen, die uns mit Sauerstoff versorgen, ohne ihn nichts, was überschüssiges Wasser aufnimmt und es obendrein noch reinigt.

Indem wir Boden großflächig versiegeln, unterbrechen wir den Wasserkreislauf – mit dramatischen Folgen für die Natur, einschließlich uns Menschen.

Wohnraum kann auch auf andere Weise geschaffen werden, mit einem minimalen Eingriff in die Natur. Ohne sie zu verbiegen, sodass es den vor Jahrzehnten in der Baubranche eingeschlagenen Wegen entspricht.

Schraubfundamente als Alternative

Schraub- und Punktfundamente sind heute eine Alternative zu Betonfundamenten, die auf dem Wissen jahrhundertealter Baupraxis beruhen und die dem Beton in Sachen Sicherheit und Langlebigkeit in nichts nachstehen.

Im Gegenteil: In schwierigen Gegenden – etwa dort, wo die Bodenschichten viel Wasser führen oder in Hanglagen – erleichtern sie das Bauvorhaben sogar erheblich. Statt mit Betonwannen, Drainagen und Stützmauern zu arbeiten, befestigen Bauherren ihr Fundament punktuell, ohne Überschwemmungen oder spätere Risse im Baukörper fürchten zu müssen.

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Jedes Fundament trägt seine spezifische Last.Im Bild: Fundamentbauer Roman Benzler.

Für die Schraubfundamente unseres #FL2 berechnet unser Statiker unter Berücksichtigung der Bodenbeschaffenheit für jedes einzelne Fundament, wie viel Last es tragen muss.

Mit diesen Informationen schraubt der Fundamentbauer sie mit seinem Spezialbohrer bis zu dem Punkt in die Erde, bis er den Widerstand anzeigt, der dafür nötig ist. Auf diese Weise kann es durchaus vorkommen, das ein Fundament 2,20 Meter tief ist, ein anderes 5,20 Meter.

Mit Stützbalken und einer Bodenplatte wird der #FL2 anschließend auf die Fundamente geschraubt. Darunter können Bauherren entweder eine Schicht Kies geben – oder sie belassen die Wiese.

Versiegelt wird der Boden nicht. Stattdessen schaffen wir mit unserem Pflanzendach eine neue Grünfläche. Und mit dem #FL2 ein Tiny House, das Mensch und Natur gut tut.

Weil wir davon überzeugt sind, dass es kein “weiter so” im Bauwesen geben kann. Und dass jeder, der ein Haus baut, einen Teil zur dringend nötigen Veränderung beitragen kann.